Anfang Juni, das Wetter versprach im Westen Frankreichs gut zu werden – was hält uns auf?!
Immer wieder hatte wir in den letzten Tagen die Vorhersagen von Meteofrance studiert, uns über Ziele und Routen Gedanken gemacht, über YouTube das ein oder Andere Video angeschaut…..
Endziel Meer – das stand fest!
Also Börnie gepackt, die nötigsten Lebensmittel geschnappt, weil in Frankreich kauft man ja bekanntermassen immer besser ein, Fahrräder drauf und los ging es. Anders als sonst üblich nicht am Nachmittag und dann bis ins Jura, sondern für uns relativ früh am Morgen und dann schauen wie weit wir kommen.
Der erste Übernachtungsstop dann erfolgte in Droiturier bei einem Schaf- und Ziegenhof der einen Stellplatz über France-Passion anbot. Nach einer herzlichen Begrüßung, einer kurzen Unterhaltung zeigte die Dame des Hauses uns den Betrieb und ihre Produkte – wir konnten nicht widerstehen und kauften prompt frisches Lammfleisch und Ziegenwurst. Die Nacht war wunderbar ruhig und wir wurden durch einen spektakulären Sonnenaufgang über den Hügeln der Auvergne geweckt.


Dann ging es weiter in Richtung Süden ein Stück auf der A75. Das nächste Ziel – der nächste Halt – sollte dann das Städtchen Figeac sein. Figeac liegt am südwestlichen Rand des Massive-Central am Ufer des Flusses Célé, und gehört dem Departement Lot an. Das Städtchen mit seinen knapp 10.000 Einwohnern trägt den offiziellen Titel Stadt der Kunst und Geschichte. Und genau davon hat Figeac jede Menge zu bieten.
So gibt es neben einigen alten Kirchen und Häusern, ein Museum, rund um den Stein von Rosetta. Jean-François Champollion, der aus Figeac stammte, erlangte mit der Übersetzung des Steins von Rosetta und der damit verbundenen Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen Weltruhm.
Auch sonst hat die Altstadt hat im Wesentlichen ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt. Viele Häuser stammen noch aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. Es ist eine regelrechte Zeitreise durch die engen Gassen dieser alten Stadt zu schlendern, den Flair und den Charme der Architektur, des okzitanischen Lebens und das bunte Treiben auf dem Platz ums prächtige Stadthaus Hôtel de la Monnaie, der ehemaligen Münze von Figeac, zu geniessen.

Von Figeac aus fuhren wir dann weiter durch das Tal der Célé insLot-Tal. Passierten Cahors, weil wir da schon vor ein paar Jahren waren und und schlängelten uns auf kleinen Strassen bis nach Puy l’Éveque. Dort gibt es oberhalb der Stadt neben der Polizeistation einen Parkplatz und einige Stellplätze für Wohnmobile mit Ver- und Entsorgung.
Viel machten wir an diesem Abend nicht mehr, am Ufer des Lot auf einer Terrasse von einer Bar sitzen, ein-oder-zwei Weinchen trinken, etwas Essen und den Tag ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen dann schnappte ich mir nach dem Frühstück die Kamera und zog nochmal los, um das Ein oder Andere Foto zu machen, und das Städtchen noch etwas zu erkunden. Dabei ging es zunächst erstmal wieder runter in die Altstadt und dann wieder rauf zur imposanten Kirche. Aus den etwa 100 verbliebenen Bildern dieses Fotowalks, kannst du dir einen kleinen Ausschnitt in der Galerie Puy-l’Évêque anschauen.

Nachdem Kamera und Tasche verstaut waren, brachen wir wieder auf. Nach nur wenigen Kilometern den Lot abwärts kamen wir nach Duravel, das durch seine alte romanische Kirche und seine alten Häuser besticht.
Hinter der Marine der Ortes war ein kleiner Parkplatz, wo auch eine für Börnie entsprechend großeParkmöglichkeit frei war. Also zogen wir los um wenigsten die Kirche und die angrenzenden alten Häuser uns anzuschauen. Leider war das Portal zur alten romanischen ehemaligen Prioratskirche Saint-Hilaire, einem imposanten Bau des 12. Jahrhunderts, verschlossen. Deshalb konnten wir uns die Krypta aus dem 11. Jhdt. und andere Kunstschätze der Kirche nicht anschauen. Aber was nicht geht geht nicht, dann eben ein anderes mal.



Nach diesem kurzen und nur teilweise erfolgreichem Abstecher hin es weiter am Lot entlang. Allerdings trieben uns viele kleine Ortsdurchfahrten, sog. Speedbumper – oder Hubbels wie wir sie nennen – dann bei Langon auf die Autobahn.
Klar standen wir kurz vor Bordeaux auf der A62 im Stau. Um die Zeit – am Nachmittag eben – normal. Doch was soll’s, wie sagen wir immer: Hauptsache was zu trinken und was zu essen dabei, und das Klo an Bord! Passt schon!
Und so kamen wir eben passend am Abend zum Sonnenuntergang in Montalivet-Les-Bains an und genossen erstmal die Meeresbrise und ein aufregendes Farbenspiel am Himmel. Solang man dabei nicht auf dem Trockenen sitzt ist das eine der schönsten Urlaubsbeschäftigungen die es gibt. Mit Lillet-Spritz und nem Aperol-Spritz in der Ocean-Bar war das dann ein ganz wunderbarer Tagesausklang!
Überhaupt, Montalivet! Im Laufe der letzten Jahre ist der Ort an der Atlantikküste ein Sehnsuchtsort geworden(?!)Nirgendwo ist die Weite weiter, und der Horizont entfernter den hier. Auch zu diesen Zeiten ist der Strand breit, unendlich lang und einsam. Ein Ende nach Norden oder Süden nicht auszumachen – es ist die Gischt der immerwährende Brandung und Wellen, die den Himmel Eins werden lassen mit dem Horizont. Und gen Westen kommt nichts mehr! Nach langen langen Meilen irgendwann mal der nordamerikanische Kontinent – aber das war’s dann auch. Einfach mal Nichtsdenken und Abschalten – die Seele baumeln lassen, Energie tanken, Akkus wieder voll machen!
Um genau das geht es hier in dieser kleinen Stadt. Dazu ist auch alles Nötige da. Ein Markt der immer wieder zum Einkaufen anregt, aber auch genauso zum kleine Sachen Schnabulieren. N Duzend Austern mit Zitrone, dazu ne Flasche lokalen Weißwein, gut gekühlt vom Nachbarstand, ein Baguette von der Bäckerei an der Ecke,…. Genuss pur! Und für die weiteren nötigen Sachen gibt es dann ja auch noch den Diskounter mit dem großen A!
Und einmal pro Jahr oder Aufenthalt muss auch Essen gehen drin sein! Das Restaurant fängt auch mit einem A an aber ist qualitativ auf einer ganz anderen Ebene! Auch dieses Mal haben wir es uns im Arroma gutgehen lassen.




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